Eine akute Nesselsucht oder Urtikaria ist eine systemische Krankheit mit Hautsymptomen. Es ist also keine Hautkrankheit, sondern betrifft den ganzen Körper, also das gesamte „System“. Typisch sind Beschwerden wie Quaddeln, Schwellungen, Jucken und Rötungen – allerdings treten diese nicht länger als sechs Wochen auf, oft verschwindet eine akute Urtikaria nach wenigen Stunden. Sind die Symptome sehr ausgeprägt und unangenehm, solltest du eine*n Hautärzt*in konsultieren.
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Wichtig für die richtige Behandlung ist, ob eine akute Nesselsucht oder eine chronische vorliegt. Eine zentrale medizinische Frage gilt deshalb der Dauer der Symptome. Tauchen deine Symptome nur wenige Tage bis zu sechs Wochen auf, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine akute Urtikaria. Treten die Symptome wiederholt über mehr als sechs Wochen auf, ist es sehr wahrscheinlich eine chronische Urtikaria. Die Entwicklung deiner Nesselsucht über einen längeren Zeitraum hinweg gibt Anhaltspunkte für die Unterscheidung der Erkrankungsformen in chronische oder akute Nesselsucht und die passende Behandlung.1 Am besten dokumentierst du deshalb deine Symptome.

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Deine passende Facharztpraxis finden
Es ist wichtig, dass Patient*innen zu Fachärzt*innen gehen, bei denen sie sich von Beginn an gut aufgehoben, beraten und behandelt fühlen. Das gilt insbesondere bei Erkrankungen wie Urtikaria, die unter Umständen chronisch verlaufen und eine dauerhafte fachärztliche Begleitung erfordern. Du bist noch auf der Suche nach einer Facharztpraxis? Um Dermatolog*innen zu finden, nutze die Facharztsuche: Gib einfach deine Postleitzahl oder deinen Wohnort ein und lass dir Praxen in deiner Nähe anzeigen, die sich auf Urtikaria spezialisiert haben.

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Die akute Nesselsucht ist die häufigste Form der Urtikaria. Jeder vierte Mensch ist mindestens einmal in seinem Leben von deren Symptomen wie Quaddeln, Jucken und Hautrötungen betroffen.1,2 Es handelt sich dabei um die typischen Symptome jeder Urtikaria:1
- Quaddeln: Diese weißlichen Erhebungen der Haut mit geröteter Umgebung (Reflexerythem) ähneln der Reaktion der Haut auf die Berührung mit Brennnesseln. Sie entstehen infolge von Flüssigkeitsansammlungen in den oberen Hautschichten, können unterschiedlich groß sein und sind scharf begrenzt. In manchen Fällen zeigen sich auf den geröteten Flächen nur kleine Pusteln, die ebenfalls rötlich sind und stark jucken. Die betroffenen Hautbereiche normalisieren sich in der Regel in einem Zeitraum zwischen 30 Minuten und 24 Stunden. Quaddeln, die über einige Stunden anhalten, nehmen im Verlauf eine rötlich-bräunliche Färbung an.1
- Jucken: Quaddeln verursachen häufig ein starkes Jucken. Insbesondere nachts belastet das Menschen mit Urtikaria sehr, da es den Schlaf beeinträchtigt.1

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- Angioödeme: Diese Schwellungen entstehen ebenfalls durch Flüssigkeitsansammlungen, allerdings in tieferen Hautschichten. So sind die Ränder der Schwellung weniger ausgeprägt und bleiben hautfarben. Sie dauern länger an als Quaddeln und bilden sich nach 48 bis 72 Stunden zurück. Bei Angioödemen zählen Kribbeln, Brennen, Spannungsgefühl und manchmal Schmerzen zu den Begleiterscheinungen. Sie treten vor allem im Gesicht sowie an Händen und Füßen, aber auch in anderen Körperregionen auf, z. B. im Genitalbereich. Allgemein gilt: Sollten Atemnot oder Kreislaufprobleme auftreten oder stark beeinträchtigende Schwellungen am Körper entstehen, sollte eine notfallmedizinische Untersuchung erfolgen. Ein*e Fachärzt*in der Notfallmedizin kann mit Medikamenten schnell die Symptome lindern.1

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Da die heftige Reaktion der Haut bei einer akuten Nesselsucht in den meisten Fällen recht schnell wieder verschwindet, verzichten die Betroffenen oft auf eine ärztliche Beratung. Die Ursachen der Beschwerden lassen sich in vielen Fällen aus ärztlicher Sicht auch nicht rekonstruieren. In einigen Fällen können die Entstehungsgründe aber identifiziert werden:1
Die Urtikaria lässt sich auf pseudoallergische Reaktionen gegen Medikamente (nicht steroidale entzündungshemmende Substanzen wie die Acetylsalicylsäure im Aspirin, blutdrucksenkende Wirkstoffe wie ACE-Hemmer oder Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln (Farb-, Konservierungs-, Aromastoffe) zurückführen.
- Versteckte Infektionen, beispielsweise im Hals-Nasen-Ohren-Raum, im Zahn- oder Magen-Darm-Bereich können die akute Nesselsucht verursachen.
- Allergien durch Pollen oder Nahrungsmittel (etwa Milch) wirken hauptsächlich im Kindesalter – und können ebenfalls eine akute Nesselsucht auslösen.

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Wenn du mehr über Untersuchungen und Therapien einer akuten Nesselsucht erfahren willst, lies die Artikel zu Diagnose und Behandlung.
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So erkennst du die Symptome
Mehr über die typischen Anzeichen einer Nesselsucht.
Quellen:
- Zuberbier T, et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria, adaptiert von der internationalen S3-Leitlinie, 2022. AWMF-Leitlinienregister (013-028). https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-028l_S3_Klassifikation-Diagnostik-Therapie-Urtikaria_2022-04.pdf (zuletzt aufgerufen am 28.02.2025).
- Maurer M, et al. Allergo J 2013; 22 (5). doi.org/10.1007/s15007-013-0210-4 (zuletzt aufgerufen am 28.02.2025).