Häufig bleiben die frühen Krankheitsanzeichen im Kindes- und Jugendalter unerkannt oder es gibt Verwechslungen mit Infektionen.1 Wie bei Erwachsenen kann sich auch bei Minderjährigen mit Akne inversa die Diagnose verzögern, im Durchschnitt dauert es bis zur Diagnose der Erkrankung zweieinhalb Jahre.4
Viele junge Patient*innen landen bei Krankheitsschüben der Akne inversa in der Notaufnahme, ohne dort eine Diagnose zu erhalten. Fast 50 Prozent der Betroffenen haben bereits Narben, wenn sie sich zum ersten Mal in einer Hautarztpraxis vorstellen.4 Daher empfiehlt die Forschung, das Bewusstsein für die Erkrankung in der Notfall- und Primärversorgung (Hausärzt*innen und Kinderärzt*innen) zu schärfen.1
So wäre es möglich, Akne inversa frühzeitig zu erkennen und die Anzahl der schweren Verläufe zu reduzieren.
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- Heranwachsende mit Akne inversa erhalten häufiger als betroffene Erwachsene zunächst die Diagnosen Komedone (Mitesser) oder Follikulitis (Entzündung der Haarfollikel).5 Das könnte daran liegen, dass sich die früheren Erscheinungsformen möglicherweise von der später auftretenden Akne inversa unterscheiden.1
- Oft zeigen sich die Symptome der Akne inversa im Kindes- und Jugendalter laut einer Studie seltener als zweimal in sechs Monaten und erfüllen damit nicht alle Diagnosekriterien, die auf Erwachsene ausgelegt sind. Das könnte erklären, weshalb Betroffene vor der Pubertät häufig erst verzögert ihre Diagnose erhalten.6
- Minderjährige kommen vor der Diagnose häufiger in die Notaufnahme als erwachsene Betroffene.5
- Bei Kindern und Jugendlichen mit Akne inversa treten oft folgende Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) auf: Akne vulgaris (gewöhnliche Akne), Akne conglobata (zystische Akne mit großen, schmerzhaften Knoten), Fettleibigkeit und Angststörungen.5
- Akne inversa kann besonders für junge Patient*innen im Schul- und Jugendalter, wenn Beziehungen zu Gleichaltrigen an Bedeutung gewinnen, körperliche und emotionale Belastungen mit sich bringen.7 Hauterkrankungen wie Akne inversa können sich bei Kindern beispielsweise auf das Selbstwertgefühl auswirken und weitreichende psychosoziale Folgen für ihr weiteres Leben haben.7
- Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen Trisomie 21 (Down-Syndrom) und der früh auftretenden Akne inversa: Zwischen 2 und 14 Prozent der Patient*innen mit einer im jungen Alter auftretenden Akne inversa haben das Down-Syndrom.1 Daher empfiehlt sich bei Menschen mit Down-Syndrom ein regelmäßiges Screening auf Akne inversa.1
Aufgrund ihres Alters und der Diagnoseverzögerung erhalten viele jungen Patient*innen nur eine unzureichende Therapie.1 Das kann zur Bildung von Narben führen und sich erheblich auf die psychische Verfassung der jungen Menschen auswirken.1
Bei betroffenen Kindern und Jugendlichen geht es also nicht nur um die körperliche Behandlung der Akne inversa, auch die Lebensqualität und psychosoziale Faktoren spielen eine wichtige Rolle.8 Daher empfiehlt sich wie bei Erwachsenen auch für minderjährige Betroffene ein fächerübergreifendes Behandlungsteam aus Hautärzt*innen, Kinderärzt*innen und Psycholog*innen.9 Bei einer effektiven Behandlung gewinnen viele heranwachsende Patient*innen auch ihr Selbstbewusstsein zurück.7
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