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Urtikaria-FAQ

Erste Antworten bei Nesselsucht

Was ist Nesselsucht beziehungsweise Urtikaria?

Nesselsucht – oder medizinisch Urtikaria – bezeichnet eine Erkrankung, die sich durch juckende Quaddeln, gerötete Haut und Hautschwellungen bemerkbar macht. Diese Hautveränderungen treten plötzlich auf und haben verschiedenste Auslöser. Sie können innerhalb von Stunden oder Tagen wieder abklingen, aber auch chronisch ausgeprägt sein, das heißt, im Verlauf von Monaten oder Jahren immer wiederkehren.1,2

Welche Symptome sind typisch?

Die typischen Symptome sind juckende Quaddeln auf geröteter Haut sowie Hautschwellungen, sogenannten Angioödeme.

Als Quaddeln werde Erhebungen der Haut bezeichnet, die durch eine Ansammlung von Flüssigkeit in den oberen Hautschichten entstehen. Umgeben sind sie von einer geröteten, juckenden bis brennenden Haut. Die Quaddeln ähneln den Hautveränderungen, die beim Kontakt mit Brennnesseln entstehen.1,2,3

Angioödeme sind Schwellungen, die ebenfalls auf eine Ansammlung von Flüssigkeit zurückzuführen sind, jedoch in tieferen Hautschichten liegen. Sie treten häufig im Gesicht, an Händen und Füßen auf, können sich aber auch in den Schleimhäuten bilden.3

Diese Symptome können einzeln vorkommen oder in Kombination. Rund die Hälfte der Betroffenen entwickelt sowohl Quaddeln als auch ein Angioödem. Bei circa einem Drittel treten Quaddeln allein auf, bei etwa jeder zehnten betroffenen Person nur Angioödeme.1 

Ist Urtikaria ansteckend?

Nesselsucht ist auf eine Fehlreaktion deines eigenen Immunsystems zurückzuführen. Du kannst also niemanden anstecken.3

Kann Nesselsucht gefährlich sein?

Nesselsucht tritt häufig auf, Schätzungen zufolge bekommt rund jeder fünfte Mensch im Laufe seines Lebens einmal Nesselsucht.2 Auch wenn sie störend und belastend sein können, sind die Symptome in den meisten Fällen harmlos. In der Regel verschwinden sie, zumindest bei der akuten Form, wieder von selbst. Jedoch gibt es Situationen, in denen du sofort handeln solltest. Wenn Atemnot, Kreislaufprobleme oder stark beeinträchtigende Schwellungen am Körper auftreten, muss sofort ein Notarzt verständigt werden. Dies kann der Fall sein, wenn die Urtikaria im Rahmen einer akuten allergischen Reaktion auftritt und beispielsweise durch einen Bienenstich eine starke Immunreaktion hergerufen wird, die das Gewebe im Mund und Rachenraum anschwellen lässt.3,4

Was sind die Ursachen für Urtikaria?

Bei der Nesselsucht stuft unser Immunsystem verschiedene Stoffe fälschlicherweise als schädlich ein. Das führt zu einer übermäßigen Aktivierung bestimmter Zellen, den Mastzellen. Diese Prozesse sind komplex, das Ergebnis ist jedoch immer gleich: Die Mastzellen werden dazu angeregt, in großen Mengen den Botenstoff Histamin und andere Stoffe auszuschütten. Im Zuge dieser Reaktion werden die für Sinnesempfindungen zuständige Nerven aktiviert, die Blutgefäße erweitern sich und der Austritt von Flüssigkeit aus dem Blut führt zu den typischen Hautveränderungen mit Schwellungen.2,4

Was sind die Auslöser von Urtikaria?

Die Immunreaktion, die zu den sichtbaren Hautveränderungen und Juckreiz führt, kann verschiedene Auslöser haben. Dazu gehören pseudoallergische Reaktionen auf bestimmte Stoffe wie etwa Nahrungsmittel, Konservierungsmittel oder bestimmte Medikamente. Auch chronische Infektionen können eine Urtikaria hervorrufen. Hinzu kommt eine Reihe äußerer Reize wie Wärme, Kälte, Sonnenlicht und Druck. Zudem kann Stress die Symptome einer Urtikaria verstärken. All diese Faktoren machen es nicht leicht, den auslösenden Schlüsselreiz zu finden.3,4

Welche Formen der Urtikaria gibt es?

Mediziner*innen klassifizieren die Urtikaria nach der Dauer und nach spontanem oder induziertem Auftreten. Sind die Symptome wenige Tage bis zu sechs Wochen vorhanden, spricht man von einer akuten Urtikaria, die verschiedene vorübergehende Auslöser haben kann. Häufig lassen sich diese aus ärztlicher Sicht nicht rekonstruieren. Halten die Symptome länger an, wird von einer chronischen Form ausgegangen.5 

Bei der chronisch spontanen Form machen sich die Symptome täglich, in Abstand von Wochen oder noch seltener bemerkbar. Es liegt zudem kein bekannter Faktor als Auslöser vor und die Symptome treten spontan auf. Ursache sind körpereigene Stoffe, auf die das Immunsystem falsch reagiert. Im Gegensatz dazu wird die chronisch induzierte Form durch bestimmte externe Reize ausgelöst.5

Wie wird Urtikaria diagnostiziert?

Neben einer Anamnese, also einem ärztlichen Gespräch über die Verlaufsgeschichte und die Symptome, ist die Untersuchung der Haut wesentlicher Bestandteil der Diagnose. Das typische Erscheinungsbild der geröteten Haut mit Quaddeln grenzt die Diagnose dabei häufig schnell ein. Da die Symptome oftmals rasch wieder verschwinden, kann es hilfreich sein, wenn Betroffene Fotos der Hautstellen machen. Ob weitere Untersuchungen stattfinden, unterscheidet sich je nach Form der Urtikaria. Während bei akutem Auftreten meist keine weiteren Untersuchungen nötig sind, werden bei der chronischen Form verschiedene Tests durchgeführt, um die Auslöser der Urtikaria zu finden. Dazu können Blutuntersuchungen, aber auch Tests gehören, bei denen die Reaktion auf verschiedene Reize geprüft wird.2 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Sofern dir die Auslöser der Urtikaria bekannt sind, solltest du sie nach Möglichkeit vermeiden. Sind die Auslöser wie bei der chronisch spontanen Form unbekannt, können Medikamente zum Einsatz kommen, die die Wirkung des entzündungsfördernden Botenstoffs Histamin hemmen. Für besonders schwere Verläufe stehen sogenannte Biologika zur Verfügung, außerdem können bei schweren Schüben kortisonhaltige Medikamente zum Einsatz kommen.2,4 Um die akuten Symptome zu lindern, gibt es unterschiedlichste Strategien, Routinen und Mittel

Wann sollte ich mir Hilfe suchen?

Akute Urtikaria verschwindet in den meisten Fällen von allein. Falls die Symptome über mehrere Wochen anhalten, immer wieder neue Schübe auftreten oder die Beschwerden dich stark beeinträchtigen, solltest du sie abklären lassen. Erster Anlaufpunkt könnte deine hausärztliche Praxis oder eine dermatologische Praxis sein. Bei starken Schwellungen im Gesicht, Atemnot, Schluck- oder Kreislaufproblemen muss sofort der Notarzt verständigt werden.3

Deine passende Facharztpraxis finden 

Es ist wichtig, dass Patient*innen zu Fachärzt*innen gehen, bei denen sie sich von Beginn an gut aufgehoben, beraten und behandelt fühlen. Das gilt insbesondere bei Erkrankungen wie Urtikaria, die unter Umständen chronisch verlaufen und eine dauerhafte fachärztliche Begleitung erfordern. Du bist noch auf der Suche nach einer Facharztpraxis? Um Dermatolog*innen zu finden, nutze die Facharztsuche: Gib einfach deine Postleitzahl oder deinen Wohnort ein und lass dir Praxen in deiner Nähe anzeigen, die sich auf Urtikaria spezialisiert haben.

Eine Frau in weißem Kittel betrachtet den rechten Oberarm einer weiteren Person durch eine Lupe.
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Wie kann ich meinem Behandlungsteam helfen?

Um deinem Behandlungsteambei der Suche nach den Auslösern für die Urtikaria zu helfen, ist es wichtig, dass du genau beschreibst, wann, wie und welche Symptome auftreten. In einem Symptomtagebuch kannst du die Umstände der Symptome und mögliche auslösende Faktoren festhalten und außerdem dokumentieren, ob und wie die Behandlung anschlägt. Fotos von den Hautveränderungen helfen zusätzlich, falls die Symptome bis zum Termin in deiner Arztpraxis abgeklungen sein sollten.

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Damit du beim Arztgespräch die richtigen Fragen stellst.

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Nesselsucht diagnostizieren

Symptome erkennen, Arztgespräch vorbereiten.

Quellen:

  1. Bundesministerium für Gesundheit. Nesselsucht: Ursachen, Symptome, Behandlung. https://gesund.bund.de/nesselsucht-urtikaria#definition (zuletzt aufgerufen am 01.03.2025).
  2. Zuberbier et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria, adaptiert von der internationalen S3-Leitlinie, 2022. AWMF-Leitlinienregister (013-028) https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-028l_S3_Klassifikation-Diagnostik-Therapie-Urtikaria_2022-04.pdf (zuletzt aufgerufen am 01.03.2025).
  3. Universitätsspital Zürich. Nesselsucht. https://www.usz.ch/krankheit/nesselsucht/ (zuletzt aufgerufen am 01.03.2025).
  4. Allergieinformationsdienst. Urtikaria (Nesselsucht). https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/urtikaria (zuletzt aufgerufen am 01.03.2025).
  5. UNEV –urticaria network e. V. Welche Formen der Urtikaria gibt es? https://urtikaria.net/de/welche-formen-der-urtikaria-gibt-es/ (zuletzt aufgerufen am 01.03.2025).

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