Die falsche Kleidung kann bei Schuppenflechte Schübe auslösen und Hautveränderungen verschlimmern. Hier erfährst du, welche Arten von Stoffen und Kleidungsstücken deine Haut schonen und worauf du beim Waschen deiner Lieblingskleidung besser achtest.
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Jede Schuppenflechte ist individuell – deshalb gilt auch bei der Kleidung: Mit der Zeit findest du heraus, welche Materialien und Schnitte dir guttun und die Haut nicht zusätzlich reizen.
- Verschiedene Faktoren können sich bei der Kleiderwahl ungünstig auf die Haut und Lebensqualität auswirken1: Mechanische Reize sind mögliche Auslöser von Schuppenflechte-Symptomen. Wo raue oder enge Kleidung auf der Haut scheuert und drückt, können Plaques entstehen. Mediziner*innen bezeichnen diesen Effekt als Köbner-Phänomen.
- Hitzestau aufgrund von nicht atmungsaktiven, zu warmen oder zu engen Klamotten kann Beschwerden der Schuppenflechte buchstäblich anheizen.
- Kleidung aus Naturfasern gilt bei Schuppenflechte als gut verträglich – bei Textilien aus Kunstfasern kommt es auf die Qualität des verwendeten Materials und die individuelle Verträglichkeit an.
- Chemische Substanzen aus Waschmitteln, die als Rückstände in der gewaschenen Kleidung bleiben, führen mitunter zu zusätzlichen Hautirritationen.
Natürlich ersetzt die Kleiderwahl nicht die Behandlung durch erfahrene Hautärzt*innen, die sich mit den infrage kommenden Behandlungsmöglichkeiten auskennen. Dennoch kann die Wahl der Kleidung bei Schuppenflechte einen Unterschied ausmachen.
Köbner-Phänomen bei engen Klamotten
Zu enge Kleidung ist nicht nur unbequem, sie kann auch das bereits erwähnte Köbner-Phänomen auslösen. Der Begriff ist nach dem deutschen Dermatologen Heinrich Köbner benannt, das Phänomen wird auch als isomorpher Reizeffekt bezeichnet. Ein mechanischer Reiz wie Druck oder Reibung löst eine Hautveränderung aus – bei der Schuppenflechte entstehen neue entzündliche Plaques.2 Kleidung, Gürtel und Schuhe sollten daher nicht eng sein und nicht scheuern, die Schuhe zudem nicht zu stramm geschnürt werden. Schmuck und Uhren sollten auch eher locker sitzen.
Deine passende Facharztpraxis finden
Es ist wichtig, dass Patient*innen zu Fachärzt*innen gehen, bei denen sie sich von Beginn an gut aufgehoben, beraten und behandelt fühlen. Das gilt insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Psoriasis und Psoriasis-Arthritis, die eine dauerhafte fachärztliche Begleitung erfordern.
Du bist noch auf der Suche nach einer Facharztpraxis? Um Dermatolog*innen und Rheumatolog*innen zu finden, nutze die Facharztsuche: Gib einfach deine Postleitzahl oder deinen Wohnort ein und lass dir Praxen in deiner Nähe anzeigen, die sich auf Psoriasis und Psoriasis-Arthritis spezialisiert haben.

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Baumwolle ist atmungsaktiv und nimmt viel Feuchtigkeit auf, ohne sich auf der Haut feucht anzufühlen. Zudem ist sie hautschonend und kratzt nicht, das Risiko einer mechanischen Reizung ist gering. Bei Schuppenflechte ist das luftige Material also optimal geeignet.
Textilien aus anderen feinmaschig gewebten Naturfasern ist bei Schuppenflechte ebenfalls eine geeignete Wahl. Leinen und Seide verfügen über ähnliche Eigenschaften wie Baumwolle.
Kleidung aus Wolle vertragen Menschen mit Schuppenflechte hingegen meist weniger gut: Wolle kratzt auf der Haut und ist wenig atmungsaktiv – das kann die Symptome der Schuppenflechte verschlimmern.

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Schuppenflechte: Zwei Selbsttests zur Vorbereitung auf dein Arztgespräch
Mit diesen beiden Tests bereitest du dich optimal auf dein Arztgespräch vor. So gehst du sicher, dass alle Aspekte und Symptome besprochen werden.
Der DLQI-Test
Der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) misst die Auswirkungen einer Psoriasis auf die Psyche und die Lebensqualität. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der ärztlichen Einstufung des Schweregrads.
Der GEPARD-Test
Gibt es Anzeichen für Psoriasis-Arthritis? Mit dem GEPARD-Test (auch GEPARD-Fragebogen oder GEPARD-Screening) kannst du Symptome an deinen Gelenken überprüfen. So erhältst du bei deinem Arztbesuch eine frühere Diagnose.

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Was für die Kleidung gilt, trifft auch auf die Bettwäsche zu: Bezüge und Laken aus Baumwolle kratzen nicht, du vermeidest Hitzestaus und Schweißattacken. Natürlich solltest du deine Bettwäsche und auch die Kleidung an die Jahreszeit und Raumtemperatur anpassen.
Im Sommer reichen luftige Baumwollkleidung und eine dünne Decke mit Baumwollbezug, im Winter darf die Bettdecke dicker und mit Naturdaunen gefüllt sein.
In der kalten Jahreszeit trägst du deine Kleidung am besten in Schichten. Dünne Baumwollunterwäsche mit langen Ärmeln sorgt dafür, dass dickere Pullover nicht direkt auf der Haut liegen.
Beim Sport willst du bestimmt nicht auf Bekleidung aus Kunstfaser verzichten. Du solltest aber beachten, dass es besonders auf die Qualität der Kunstfaser ankommt. Es gibt hochwertige atmungsaktive Materialien, die teils speziell für Menschen mit Hautkrankheiten entwickelt wurden und sogar antibakteriell wirken.3

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Oft bleiben nach dem Waschen Rückstände chemischer Substanzen in den Stoffen zurück, besonders wenn du bestimmte Waschmittel oder Weichspüler verwendest. Manche enthalten viele Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe, auf die verzichtet werden kann. Es gilt: je weniger künstliche Inhaltsstoffe, desto besser. Denn die Rückstände können zu Irritationen führen und deine Beschwerden verschlimmern. Worauf du beim Waschen achten kannst:
- Verzichte auf Weichspüler.
- Steige auf Waschprodukte um, die für empfindliche Haut geeignet sind.
- Verringere die Dosierung des Waschmittels, meist ist viel weniger nötig als gedacht.
- Wähle beim Waschen längere oder zusätzliche Spülgänge.
- Achte beim Kauf darauf, dass das Waschmittel auch für Allergiker*innen geeignet ist – diese Produkte enthalten keine irritierenden Inhaltsstoffe über den erlaubten Grenzwerten.4
Kleidung und Salben
Manche äußerlich angewendeten Medikamente beispielsweise mit dem Wirkstoff Teer können Flecken auf deiner Kleidung hinterlassen. Aus empfindlichen Stoffen lassen sich diese nicht so leicht entfernen. Achte dann besonders darauf, Wäsche aus Baumwolle zu tragen, die du bei hohen Temperaturen waschen kannst.
Tipps und Tricks für deine Garderobe
Die Kleidung wirkt sich nicht nur auf die Haut aus, sie ist auch ein wichtiger Faktor für das psychische Wohlbefinden. Der Begriff Enclothed Cognition beschreibt die Wirkung unserer Kleidung auf die Art und Weise, wie wir denken und fühlen.5 Farbenfrohe Kleidung beispielsweise kann die Stimmung verbessern.
Auf hellerer Kleidung fallen kleine Hautschuppen, die etwa von der Kopfhaut fallen, weniger auf.
Wenn du keine Lust auf die Blicke deiner Mitmenschen hast, können lange und weit geschnittene Ärmel und Hosen betroffene Hautstellen gut verdecken. Luftige Kleidung scheuert zudem nicht und sieht lässig aus, eine Mütze wird zum schicken Accessoire.
Die gute Nachricht: Die Beschwerden der Schuppenflechte lassen sich durch die Behandlung in einer spezialisierten Hautarztpraxis in vielen Fällen sehr gut lindern oder sogar komplett unterdrücken. Finde dazu den*die passende*n ärztliche*n Ansprechpartner*in in deiner Nähe.

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Unsere Tests: Ist es Psoriasis?
Deine Symptome können Hinweise geben.

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Fragen für das Arztgespräch
Tipps zur Vorbereitung auf den Arzttermin.

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Psoriasis: Betroffene erzählen
Patientengeschichten von Menschen mit Psoriasis.
Quellen:
- Mrowietz U, et al. Schuppenflechte – Was Sie schon immer über Psoriasis wissen wollten. 4. aktualisierte Auflage. S. 56. Karger 2017.
- Bitte berühren: Gemeinsam aktiv gegen Schuppenflechte. Glossar Köbner-Phänomen. https://psoriasis.bitteberuehren.de/glossar/?tx_dpnglossary_glossary%5Baction%5D=show&tx_dpnglossary_glossary%5Bcontroller%5D=Term&tx_dpnglossary_glossary%5Bterm%5D=44&cHash=fa92b9d202e78f63f790775c2f0b6a35 (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).
- Broadhead R, et al. Microorganisms. 2021 May 31;9(6):1192. doi.org/10.3390/microorganisms9061192 (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).
- European Centre for Allergy Research Foundation. Waschmittel. https://www.ecarf-institute.org/kriterien/waschmittel/ (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).
- Stangl Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik. Enclothed Cognition-Theorie. https://lexikon.stangl.eu/29340/enclothed-cognition-theorie (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).