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Die Akne inversa, auch Hidradenitis suppurativa, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die vor allem Menschen ab dem 20. bis 30. Lebensjahr betrifft. Sie entsteht durch eine Entzündung im Bereich der Haarwurzeln und tritt deshalb vor allem an behaarten Körperregionen (Achselhöhle, Leistengegend) auf. Die Haare können aufgrund einer Verhornungsstörung im Bereich der Haarwurzel nicht wie gewohnt wachsen und an die Hautoberfläche gelangen. Deshalb rötet sich die Haut in diesem Bereich, und es bilden sich schmerzhafte Knötchen unter der Haut. Schreitet die Erkrankung fort, kann es zu größeren Eiteransammlungen (Abszessen) und zur Bildung von Gangsystemen (Fisteln) unter der Haut kommen. Typischerweise verläuft die Krankheit schubweise, es gibt also bessere und schlechtere Phasen. Akne inversa ist nicht heilbar, aber gut behandelbar.

In diesem Video erklärt der Hautarzt Dr. Florian Schenck, wie die schmerzhaften Entzündungen in der Haut entstehen.

Warum es zur Akne inversa kommt, ist trotz intensiver Forschung bislang nicht genau bekannt. Allerdings wissen Expert*innen, dass eine der Ursachen ein überaktives Immunsystem sein kann. Die Akne inversa zählt daher zu den autoinflammatorischen Erkrankungen – es kommt zu einer Entzündungsreaktion (Inflammation), die sich gegen körpereigene Strukturen richtet. Auch Veränderungen im Hormonhaushalt, zum Beispiel während der Pubertät, können eine Akne inversa begünstigen. Zudem gibt es eine erbliche Veranlagung für die Akne inversa.
Bestimmte Risikofaktoren lösen die Akne inversa zwar nicht aus, können die Erkrankung aber anschieben und verstärken. Zu diesen Faktoren gehören psychischer Stress, eine lokale Hautreizung durch Übergewicht und vermehrtes Schwitzen sowie das Rasieren und das Rauchen. Wenn du Risikofaktoren reduzierst und zum Beispiel das Rauchen einstellst, kann das die Symptome positiv beeinflussen.

In diesem Videoclip erklärt der Hautarzt Dr. Florian Schenck, was die chronische Krankheit auslöst und welche Trigger du im Alltag vermeiden kannst.

Die Akne inversa verläuft chronisch, das heißt: Sie ist nicht heilbar und besteht ein Leben lang fort. Allerdings ist sie gut behandelbar, und es kann zu Phasen ohne Symptome oder ohne eine Verschlechterung der Symptome kommen.
Schreitet die Erkrankung fort, werden drei Schweregrade oder Stadien (nach Hurley) unterschieden. Bei der leichten Form (Stadium I) bestehen einzelne, voneinander abgrenzbare Eiteransammlungen (Abszesse) oder Knötchen unter der Haut. Weiten sich diese aus und kommt es zur Ausbildung von Verbindungsstellen zwischen ihnen und zur Haut (Fisteln), spricht man von der mittleren Form (Stadium II). Bei der schweren Form (Stadium III) kommt es neben einem großflächigen Befall zu einer starken Narbenbildung. Die Narben können schmerzhaft sein und die Beweglichkeit einschränken. Alle Stadien sind schmerzhaft, allerdings nehmen die Schmerzen mit dem Stadium zu. 

In diesem Video erklärt der Hautarzt Dr. Florian Schenck, welchen Nutzen dir Scores für deine Therapie bringen.

Wie wird Akne inversa behandelt?

Je nach Schweregrad kommen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz. Bei leichteren Formen kommt die äußerliche Therapie zur Anwendung: Die betroffenen Hautstellen werden mit antibiotischen Cremes behandelt (topische Therapie). Reicht das nicht aus, werden Antibiotika oder andere Medikamente als Tablette, Infusion oder Spritze verabreicht, sodass sie im ganzen Körper wirken können (systemische Therapie). Bessert sich der Hautzustand nicht, kann ein anderes Präparat gewählt oder Medikamente miteinander kombiniert werden. In schweren Fällen müssen betroffene Bereiche manchmal auch operiert werden, um Abszesse oder schmerzende Narben zu entfernen.

Ich lebe seit Jahren mit Akne inversa und leide sehr darunter. Bisher hat mir nichts geholfen. Was kann ich tun?

Akne inversa wird häufig jahrelang nicht als solche erkannt, diagnostiziert und richtig behandelt. Es kann sein, dass die Erkrankung verwechselt wird: mit einem einzelnen Abszess zum Beispiel, der auch bei Menschen ohne Akne inversa auftreten kann. Da die Akne inversa eine autoinflammatorische Erkrankung ist, bei der es zu vermehrter Entzündung im ganzen Körper kommt, hilft es vor allem, diese Entzündung und den Teufelskreis aus Entzündung, Abszessen und Vernarbungen zu durchbrechen. Unter anderem können Vitamin-A-Abkömmlinge, entzündungshemmende Medikamente (Immunsuppressiva) und Biologika die Entzündung zum Stillstand bringen, wodurch sich die Lebensqualität der Betroffenen beträchtlich verbessert. Bleiben danach Narbenstränge oder Gangstrukturen übrig, die schmerzhaft sind oder zu Bewegungseinschränkungen führen, lassen sich diese chirurgisch entfernen. So können Betroffene ein nahezu normales Leben führen.

Wie lange dauert es, bis die Behandlung anschlägt?

Je nach Therapieform und Schweregrad schlägt die Therapie unterschiedlich schnell an. In der Regel zeigt sich nach wenigen Wochen eine Besserung der Beschwerden. Abszesse können sich zurückbilden, Schmerzen geringer werden und der Leidensdruck sinken. Läuft alles nach Plan, setzt die maximale Wirkung der Medikamente nach einigen Monaten ein – Betroffene können dann nahezu beschwerdefrei sein. Da es gezielte Therapiemöglichkeiten für die Akne inversa gibt, ist ein frühes Erkennen und die richtige Diagnose wichtig. Andernfalls kommt es zum Fortschreiten der Erkrankung und zu Vernarbungen, die kosmetisch störend sind, schmerzen und nicht mehr rückgängig zu machen sind.

Woran merkst du, dass ein erster Behandlungsversuch nicht wirksam war? Du hast möglicherweise weiterhin wiederkehrende Entzündungen, Knötchen, Abszesse und auch Fisteln – die Erkrankung schreitet fort. Das Ziel bei der Behandlung der Akne inversa ist jedoch ein Krankheitsstillstand. Wenn die eine Therapie nicht geholfen hat, erhältst du möglicherweise zunächst ein anderes Medikament. Die Therapiemöglichkeiten können aber auch aufeinander aufbauen. In schweren Fällen lassen sich verschiedene Behandlungsformen auch miteinander kombinieren, um die Krankheit zum Stillstand zu bringen. Wenn es bereits zu Vernarbungen gekommen ist, können diese chirurgisch behandelt werden.

In diesem Video erklärt der Hautarzt Dr. Florian Schenck, warum es bei Akne inversa so wichtig ist, die Behandlung konsequent durchzuführen. Informationen zum Umgang mit Nebenwirkungen entnimm bitte der Gebrauchsinformation des von dir angewendeten Präparates oder frag dein Behandlungsteam.

Ich habe einen Kinderwunsch. Kann ich mit Akne inversa schwanger werden?

Patientinnen mit Akne inversa sind häufig verunsichert, ob eine Schwangerschaft bei ihnen möglich ist und Risiken für das Kind bestehen. Wenn du dir ein Kind wünschst, solltest du das unbedingt mit deinem*r Hautärzt*in besprechen. Eine Absprache mit dem*r Frauenärzt*in sollte ebenfalls erfolgen, im Idealfall tauschen sich beide Fachdisziplinen untereinander aus, um dich bestmöglich zu begleiten. Wichtig zu wissen: Eine Familiengründung ist grundsätzlich möglich. Es muss jedoch genau abgestimmt werden, welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen. Manche Therapien sind bei einem Kinderwunsch und während der Schwangerschaft möglich, andere hingegen müssen unterbrochen oder beendet werden. Es ist wichtig, während und auch nach der Schwangerschaft regelmäßig zur hautärztlichen Kontrolle zu gehen.

Akne inversa ist nicht ansteckend. Du musst also keine Angst vor engeren Körperkontakt haben und kannst das deinen Mitmenschen offen und selbstbewusst mitteilen. Die Akne inversa ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die nichts mit einer ansteckenden Hauterkrankung wie einer Pilzinfektion zu tun hat.
Häufig wird die Akne inversa mit der Akne vulgaris verwechselt, der gewöhnlichen Pubertätsakne1. Wie für die Akne inversa spielen auch für die Akne vulgaris die Veranlagung und hormonelle Faktoren eine Rolle. Bei der Akne vulgaris verhornen jedoch die Talgdrüsen übermäßig. Besonders viele Talgdrüsen finden sich im Gesicht, an der Brust und am Rücken. Es kommt zu kleinen Pickeln, Pusteln und bei schweren Formen zu Abszessen. Meist bildet sich die Akne vulgaris nach der Pubertät zurück, insgesamt ist sie viel häufiger als die Akne inversa.

In diesem Videoclip erläutert der Hautarzt Dr. Florian Schenck, inwiefern sich die Akne inversa von der Pubertätsakne – trotz des ähnlichen Namens – unterscheidet.

Kann man die Akne inversa im Blut feststellen?

Leider gibt es bislang keinen Bluttest, der feststellen könnte, ob du an einer Akne inversa leidest oder nicht. Bei starken Entzündungsreaktionen der Haut und Abszessen können bestimmte Entzündungsmarker im Blut erhöht sein, zum Beispiel der CRP-Wert. Aber auch diese Marker geben keinen Aufschluss darüber, woher die Entzündung kommt und ob sie von der Akne inversa herrühren. Bisher existieren zudem keine anderen Testverfahren wie zum Beispiel ein Gentest. Allerdings gibt es eine familiäre Veranlagung für die Akne inversa: Bei 30 bis 40 Prozent der Betroffenen kommt die Erkrankung bereits in der Familie vor.2 Wenn ein Familienmitglied von Akne inversa betroffen ist und du plötzlich ähnliche Beschwerden hast, kann das einen ersten Hinweis auf die Erkrankung geben.

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Wie entsteht Akne inversa?

Diese Faktoren können Akne inversa auslösen.

Quellen:

  1. gesund.bund.de – Ein Service des Bundesministeriums für Gesundheit. Akne. gesund.bund.de/akne (zuletzt aufgerufen am 10.01.2025).
  2. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). S2k-Leitlinie Therapie der Hidradenitis suppurativa / Acne inversa. Version 6.0 2024. register.awmf.org/assets/guidelines/013-012l_S2k_Therapie-Hidradenitis-suppurativa-Acne-inversa_2024-08.pdf (zuletzt aufgerufen am 10.01.2025).

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