Bei der Hälfte der Menschen mit Schuppenflechte treten Symptome auch auf der Kopfhaut auf.1 Nicht nur der Juckreiz, sondern auch die Sichtbarkeit der Symptome stellt eine Herausforderung für Betroffene dar. Oftmals breiten sich die erkrankten Hautstellen vom Haaransatz bis ins Gesicht aus. Außerdem kann die Schuppenflechte auf dem Kopf Haarausfall fördern. Die gute Nachricht: Psoriasis-Shampoos, Lotionen, Gels, Schäume sowie systemische Medikamente wie Tabletten können dir helfen, die Symptome der Schuppenflechte auf der Kopfhaut in den Griff zu bekommen.
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Schuppenflechte: Zwei Selbsttests zur Vorbereitung auf dein Arztgespräch
Mit diesen beiden Tests bereitest du dich optimal auf dein Arztgespräch vor. So gehst du sicher, dass alle Aspekte und Symptome besprochen werden.
Der DLQI-Test
Der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) misst die Auswirkungen einer Psoriasis auf die Psyche und die Lebensqualität. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der ärztlichen Einstufung des Schweregrads.
Der GEPARD-Test
Gibt es Anzeichen für Psoriasis-Arthritis? Mit dem GEPARD-Test (auch GEPARD-Fragebogen oder GEPARD-Screening) kannst du Symptome an deinen Gelenken überprüfen. So erhältst du bei deinem Arztbesuch eine frühere Diagnose.

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Psoriasis der Kopfhaut: Die Symptome
Die Schuppenflechte der Kopfhaut (Psoriasis capitis) tritt häufig nicht allein auf, sondern gemeinsam mit Beschwerden in anderen Körperregionen. Woran kannst du sie erkennen? Charakteristisch sind scharf begrenzte, gerötete und verdickte Hautareale, die silbrig glänzen und oft intensiv jucken.
Diese sogenannten Plaques überschreiten in einigen Fällen die Stirnhaargrenze und sind im Gesicht sichtbar. Auch an den Schläfen und im Nacken treten sie typischerweise auf.
Schuppenflechte an anderen Körperstellen? Es gibt Körperteile, die neben der Kopfhaut noch betroffen sein können. Wie sich etwa Schuppenflechte an Augen und Gelenken zeigt, steht hier.
Neben dem Jucken kann bei der Psoriasis capitis herausfordernd sein, dass die Symptome äußerlich meist gut sichtbar sind. Aus diesem Grund fällt es Betroffenen manchmal schwer, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Fühlst du dich durch die Beschwerden belastet, zögere nicht, dir aktiv Hilfe zu suchen. Mehr Infos zur Wechselwirkung zwischen Psoriasis und Psyche findest du auf dieser Seite.

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Die Schuppenflechte der Kopfhaut wird in drei Schweregrade unterteilt.
- Leichte Form: Weniger als 50 Prozent der Kopfhaut sind betroffen; Rötungen, Schuppenbildung und Juckreiz fallen eher mild aus.
- Mittelschwere Form: Es sind ebenfalls weniger als 50 Prozent der Kopfhaut betroffen; stärkere Ausprägung von Rötung, Schuppenbildung und Juckreiz.
- Schwere Form: Symptome auf mehr als 50 Prozent der Kopfhaut; Rötung, Schuppenbildung und Juckreiz sind stark ausgeprägt.
Beschränkt sich die Psoriasis auf den Kopf, lässt sie sich leicht mit anderen Erkrankungen der Kopfhaut verwechseln – infrage kommt zum Beispiel ein Kopfhautekzem, Neurodermitis, ein Kontaktekzem oder eine Pilzerkrankung.

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Oftmals erkennen die behandelnden Ärzt*innen die Krankheit jedoch auf einen Blick, da sie mit den charakteristischen Merkmalen vertraut sind. Suchst du eine*n auf Psoriasis spezialisierte*n Ärzt*in? Hier kommst du zu unserer Arztsuche!
Behandlung von Schuppenflechte auf der Kopfhaut: Shampoos und Cremes
Die besondere Herausforderung bei der Behandlung von Schuppenflechte auf der Kopfhaut ist: Salben und Cremes, die in der Therapie eingesetzt werden, lassen sich auf dem Kopf nur eingeschränkt verteilen. Zum einen stören die Haare beim Auftragen, zum anderen erscheinen sie durch die Mittel schnell fettig oder riechen unangenehm. Doch es ist wichtig, die Schuppenflechte angemessen zu behandeln, damit sie sich möglichst nicht verschlimmert oder zu Haarausfall führt.
Vor der Behandlung einer Kopfhaut-Psoriasis werden zuerst die Schuppen entfernt, damit die nachfolgenden Arzneistoffe gut zu den betroffenen Arealen vordringen können. Dafür kommen bei Schuppenflechte Shampoos mit dem Wirkstoff Salizylsäure zum Einsatz.
Massiere das Shampoo gegen Schuppenflechte gut ein und lasse es die vorgeschriebene Zeit einwirken. So kann das Shampoo seine maximale Wirkung entfalten und die Schuppen von der Kopfhaut lösen. Nach der Anwendung des Shampoos hast du noch weitere Möglichkeiten, deine entzündete Kopfhaut zu behandeln. Es gibt Glukokortikoide als Salbe, Lotion, Gel oder Schaum und Präparate mit sogenannten Vitamin-D3-Abkömmlingen. Sprich mit deinem Arzt, welches Mittel für dich am besten geeignet ist.
Zusätzlich erfolgt häufig eine Lichttherapie mit UV-Strahlen. Damit die Strahlen die behaarte Kopfhaut erreichen, kommen spezielle Lichtkämme zum Einsatz.
Sind insgesamt mehr als 10 Prozent der Körperoberfläche von einer Psoriasis betroffen (Psoriasis Area and Severity Index, kurz PASI>10), liegt also eine mittelschwere oder schwere Form der Schuppenflechte vor, verordnen Ärzt*innen z.B. auch systemisch wirkende Biologika.2 Diese auch als Tabletten oder Spritzen verabreichten Arzneimittel finden oft erst Verwendung, wenn die äußerlichen Therapien nicht wirksam sind. Biologika helfen im Körper, entzündungsfördernde Stoffe zu hemmen und damit die Beschwerden der Schuppenflechte zu reduzieren.

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Föhnen erlaubt? Fünf Tipps für die Haarpflege bei Psoriasis auf der Kopfhaut
Ob Friseur*in oder Patient*in – wer mit Schuppenflechte am Kopf zu tun hat, sollte den sogenannten Köbner-Effekt kennen. Er besagt: Genau dort, wo die Haut gereizt wird, treten anschließend Schuppenflechte-Beschwerden auf.
Bei der Haar- und Hautpflege ist deshalb zu beachten:
- Haare nicht heiß föhnen. Den Haartrockner eher lauwarm einstellen.
- Eine Dauerwelle kann die entzündete Kopfhaut stark reizen. Verzichte deshalb möglichst darauf.
- Vom Färben und Tönen der Haare raten die meisten Expert*innen ab. Die chemischen Substanzen reizen die angegriffene, oft wunde Kopfhaut. Möchtest du trotzdem deine Haare färben, dann greife in Absprache mit dem Behandlungsteam auf zertifizierte Naturprodukte zurück. Vermeide beim Auftragen des Färbemittels den Kontakt mit der Kopfhaut und versuche, es nur auf die Haare aufzubringen
- Haarspray ist bei einer entzündeten Kopfhaut nicht empfehlenswert.
Kratzen kann Schübe auslösen oder verschlimmern. Verzichte zudem auf piksende Bürsten und Kämme.
Es kann passieren, dass es durch die Psoriasis auf der Kopfhaut zu Haarausfall kommt. Ist die Schuppenflechte stark ausgeprägt, kann das auch negative Auswirkungen auf die Haarfollikel in der Kopfhaut haben, in der Folge fallen die Haare aus. Die Schuppenbildung erschwert gleichzeitig das Nachwachsen neuer Haare. Ebenfalls lässt es sich kaum vermeiden, dass Haare beim Ablösen der Schuppen mit ausgehen. Abhilfe können hier die oben genannten Behandlungsmethoden schaffen – geht die Schuppenflechte an der Kopfhaut zurück, lässt oft auch der Haarausfall nach.

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Quellen:
- Deutsche Apotheker Zeitung. Kopfhaut-Psoriasis: Calcipotriol als Lösung. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/1998/daz-21-1998/uid-3377 (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).
- Ortonne JP, et al. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2009 Dec;23(12):1435-44. doi.org/10.1111/j.1468-3083.2009.03372.x (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).