Die chronische Erkrankung Schuppenflechte kann für Betroffene sehr belastend sein und zu psychischem Stress führen. Umgekehrt kann Stress – zum Beispiel im Berufsleben – auch ein Trigger, also Auslöser für Psoriasis-Schübe sein. Um Stress gut zu bewältigen und zu reduzieren, gibt es für Menschen mit Schuppenflechte verschiedene Möglichkeiten. Eine Patientenschulung kann helfen, die Erkrankung zu verstehen und besser mit ihr umzugehen. Auch leicht erlernbare Entspannungsverfahren können Patient*innen auf effektive Weise helfen, ihr Stresslevel zu reduzieren und Stress gut zu bewältigen.
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Wer starken Stress verspürt oder sogar unter Ängsten und Depressionen leidet, sollte sich nicht scheuen, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Verhaltenstherapie, die dabei unterstützt, Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen zielführend zu verändern, kann für Menschen mit Schuppenflechte sehr wertvoll sein.
Stress bei Schuppenflechte besser bewältigen, psychische Belastungen reduzieren und mit krankheitsbedingten Einschränkungen im Alltag möglichst pragmatisch umgehen – dieses aktive Mindern von Stress kann bewirken, dass sich auch die Beschwerden der Schuppenflechte bessern. Oder einfacher ausgedrückt: Bewusstes Stressmanagement tut nicht nur der Seele gut, sondern ebenso der Haut!

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Schuppenflechte durch Stressbewältigung therapieren
Die Psoriasis mit gezielter Stressbewältigung behandeln? Ist das überhaupt möglich? Natürlich können und sollen Maßnahmen zur Bewältigung von Stress die ärztliche Therapie der Schuppenflechte nicht ersetzen. Sie können diese aber wirkungsvoll unterstützen. Denn Schuppenflechte führt häufig zu Stress, der die Beschwerden verschlimmern kann, was wiederum zu neuen psychischen Belastungen führt. Es ist nicht immer einfach, diesem Teufelskreis zu entkommen. Vor allem nicht, wenn man als Patient*in keine Unterstützung erfährt.
Die gute Nachricht: Es gibt Auswege aus dem Stress bei Schuppenflechte. Vor allem folgende Maßnahmen sind dafür entscheidend:
- Die Psoriasis sollte von Hautärzt*innen behandelt werden, die mit dem Krankheitsbild gut vertraut sind. Psoriasis-erfahrene Dermatolog*innen können den Schweregrad der Schuppenflechte richtig einstufen und geeignete Medikamente einsetzen. Inwiefern reduziert das den Stress für Patient*innen? Durch eine Verbesserung des Hautbilds und anderer Beschwerden wie Juckreiz bessern sich in der Regel auch die Lebensqualität und das Allgemeinbefinden – was dann ebenso den Stress reduziert.
- Ebenfalls zuträglich ist eine aktive Stressbewältigung durch die Betroffenen selbst: Hier eignen sich gezielte Maßnahmen wie Patientenschulungen, Entspannungsverfahren wie Achtsamkeitsmeditation und eine Psychotherapie (Verhaltenstherapie).
Deine passende Facharztpraxis finden
Es ist wichtig, dass Patient*innen zu Fachärzt*innen gehen, bei denen sie sich von Beginn an gut aufgehoben, beraten und behandelt fühlen. Das gilt insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Psoriasis und Psoriasis-Arthritis, die eine dauerhafte fachärztliche Begleitung erfordern.
Du bist noch auf der Suche nach einer Facharztpraxis? Um Dermatolog*innen und Rheumatolog*innen zu finden, nutze die Facharztsuche: Gib einfach deine Postleitzahl oder deinen Wohnort ein und lass dir Praxen in deiner Nähe anzeigen, die sich auf Psoriasis und Psoriasis-Arthritis spezialisiert haben.

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Patientenschulungen zur ganzheitlichen Behandlung der Psoriasis vulgaris lassen sich auf unterschiedliche Weise wahrnehmen: im Rahmen einer Rehabilitation, in der Hautarztpraxis, in Tageskliniken und auch bei Patientenorganisationen.
Ärzt*innen sprechen hier gern von einer Maßnahme zur psychosozialen Unterstützung der Erkrankten. Konkret lernen die Teilnehmenden in diesen Patientenschulungen, ihre Erkrankung und die zugrundeliegenden Mechanismen besser zu verstehen, die Therapiemöglichkeiten einzuordnen, dem krankheitsbedingten Stress mit Widerstandskraft zu begegnen und so insgesamt einen besseren Umgang mit der Erkrankung zu erreichen.

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Patientenschulungen unterstützen dabei,
- adäquat mit der Erkrankung umzugehen und das Leben nicht von ihr bestimmen zu lassen,
- eigene Stärken zu erkennen und nicht nur auf die Krankheitssymptome zu achten,
- die persönlichen Kompetenzen im Umgang mit der Erkrankung zu stärken.
Beim Verhaltens- und Kommunikationstraining, das meist fester Bestandteil von Patientenschulungen ist, lernen die Teilnehmenden hilfreiche Wege der Krankheitsbewältigung kennen. Zudem erlernen sie Techniken, um bestmöglich mit Ängsten, Stress und befürchteten oder tatsächlichen sozialen Stigmatisierungen umzugehen. Diese Strategien üben die Teilnehmenden in Rollenspielen ein.
Speziell zur Stressbewältigung werden bewährte Entspannungsverfahren vermittelt, beispielsweise die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson. Bei dieser Methode spannt man verschiedene Muskeln im Körper gezielt an und entspannt sie wieder. Das führt nicht nur zu einer körperlichen, sondern auch zu einer psychischen Entspannung.
Wer sich für eine Patientenschulung interessiert, sollte mit seiner behandelnden Arztpraxis und der Krankenkasse sprechen. Oft übernehmen die Kassen die Kosten für die Schulungen zumindest anteilig.
Schuppenflechte: Zwei Selbsttests zur Vorbereitung auf dein Arztgespräch
Mit diesen beiden Tests bereitest du dich optimal auf dein Arztgespräch vor. So gehst du sicher, dass alle Aspekte und Symptome besprochen werden.
Der DLQI-Test
Der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI) misst die Auswirkungen einer Psoriasis auf die Psyche und die Lebensqualität. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der ärztlichen Einstufung des Schweregrads.
Der GEPARD-Test
Gibt es Anzeichen für Psoriasis-Arthritis? Mit dem GEPARD-Test (auch GEPARD-Fragebogen oder GEPARD-Screening) kannst du Symptome an deinen Gelenken überprüfen. So erhältst du bei deinem Arztbesuch eine frühere Diagnose.

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Eine weitere hilfreiche Technik zur Minderung und Bewältigung von Stress ist die Achtsamkeitsmeditation. Sie hat sich im Rahmen einer Studie auch bei Psoriasis als hilfreiche unterstützende Maßnahme erwiesen. Es konnte sogar ein positiver Effekt auf den Hautzustand nachgewiesen werden.1
Für die Untersuchung teilten Forschende der Universität von Massachusetts 37 Patient*innen mit Schuppenflechte zufallsbasiert in zwei Gruppen ein. Beide Gruppen bekamen für eine Dauer von rund 13 Wochen eine Lichttherapie, die eine Gruppe erhielt während der Behandlung zusätzlich eine Anleitung zur Achtsamkeitsmeditation.
Was bedeutet Achtsamkeitsmeditation? Sie lehrt, aufmerksam mit seinen Gedanken, Gefühlen und dem Körper umzugehen. Die Teilnehmenden der Studie lernten beispielsweise, sich gezielt auf ihre körperlichen Vorgänge zu konzentrieren: Ist der Nacken gerade verspannt? Wie strömt der Atem ein und aus?

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Das Besondere an der Achtsamkeitsmeditation ist, diese geistigen und körperlichen Zustände wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Auf diese Weise kann ein tiefes Verständnis von sich selbst und dem Umgang mit der Erkrankung entstehen. Das wiederum ermöglicht es, den Alltag mit der Schuppenflechte, die Herausforderungen und den damit verbundenen Stress besser zu bewältigen.
Die Erkenntnisse aus dieser speziellen Untersuchung: Tatsächlich sprach die Haut der Proband*innen aus der Achtsamkeitsgruppe wesentlich schneller und besser auf die Behandlung ihrer Schuppenflechte an als die Haut der Patient*innen der anderen Gruppe – etwa 30 bis 40 Tage früher.
Auch psychisch fühlten sich die Proband*innen der Achtsamkeitsgruppe wesentlich besser: Sie gaben an, entspannter zu sein, und glaubten stärker daran, dass ihnen die Behandlung hilft.1
Zwar sind die Ergebnisse der Studie wegen der geringen Teilnehmendenzahl nur bedingt aussagekräftig, aber unter Fachleuten ist die Achtsamkeitsmeditation als Methode zur Stressreduktion anerkannt.2
Kurse zur Vermittlung von Entspannungstechniken wie der progressiven Muskelrelaxation oder Achtsamkeitsmeditation bieten beispielsweise Krankenkassen, Volkshochschulen und darauf spezialisierte Studios an. Wenn du Interesse an einem Kurs hast, kannst du dich auf der Webseite deiner Krankenkasse über Angebote in deiner Nähe informieren. Oder du rufst bei deiner Kasse an und lässt dich telefonisch über die Möglichkeiten informieren.
Menschen mit Schuppenflechte wissen: Die chronische Erkrankung Psoriasis und der tägliche Umgang damit kann viel Energie kosten und belastenden Stress verursachen. Auch Depressionen und Ängste können die Folge sein. Sich in diesem Fall professionelle psychotherapeutische Hilfe zu holen, ist kein Zeichen der Schwäche, sondern ein bewusster Aufbruch in ein Leben mit weniger Ängsten und Stress.
Als besonders hilfreich hat sich in verschiedenen Studien die emotionsfokussierte kognitive Verhaltenstherapie erwiesen, die speziell auf die Bedürfnisse von einzelnen Betroffenen zugeschnitten werden kann.3
Bei dieser Form der Psychotherapie lernen die Patient*innen, zielführender mit ihren Emotionen umzugehen. Es gilt, problematische Gefühle und Reaktionsmuster nachhaltig zu verändern und Emotionen nicht per se als negativ zu sehen, sondern als innere Kraftquelle zu nutzen.

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Die Entscheidung für eine Psychotherapie zur Stressbewältigung bei Schuppenflechte fällt meist in Absprache mit der behandelnden Haut- oder Hausarztpraxis. Du vermutest, dich könnte eine solche Therapie bei der Stressbewältigung gut unterstützen? Wende dich am besten an deine hausärztliche Praxis, um erste Fragen zu den psychotherapeutischen Optionen zu klären.
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Quellen:
- Kabat-Zinn J, et al. Psychosom Med. 1998 Sep-Oct;60(5):625-32. doi.org/10.1097/00006842-199809000-00020 (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).
- Grossman P, et al. J Psychosom Res. 2004 Jul;57(1):35-43. doi.org/10.1016/s0022-3999(03)00573-7 (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).
- Schwartz J, et al. Front Psychol. 2016 Feb 2:7:87. doi.org/10.3389/fpsyg.2016.00087 (zuletzt aufgerufen am 14.03.2025).